Jeder Deutsche konsumiert ca. 34 Kilo Zucker pro Jahr. Aber braucht unser Körper wirklich reinen, raffinierten Zucker?

Gemüse und Obst sind Kohlenhydrate, die als Zucker verstoffwechselt werden, und sie reichen als Energielieferant vollkommen aus. Wenn wir Menschen süße Nahrungsmittel und Getränke über einen längeren Zeitraum zu uns nehmen, können unter anderem Erkrankungen wie Diabetes mellitus entstehen. In Deutschland gibt es jährlich 300 000 neu an Diabetes erkrankte Menschen. Die Behandlungskosten in Europa betragen dafür 50 Milliarden Euro pro Jahr. In New York zum Beispiel sterben jährlich etwa 6000 Menschen an den Folgen ihres Übergewichts, was durch ungesunde Ernährung entstanden ist. Die New Yorker Gesundheitsbehörde spricht inzwischen von der „Zwillings-Epidemie“ Fettleibigkeit und Diabetes.

Sie selbst haben den größtmöglichen Einfluss darauf, welche Erkrankungen Sie bekommen. Erfahren Sie von mir, welche Auswirkungen Zucker in Ihrem Körper hat und wie Sie den Folgeerkrankungen eines intensiven Zuckerkonsums vorbeugen.

WAS BEWIRKT ZUCKER IN UNSEREM KÖRPER?

Einfluss auf Ihre Leber und Ihr Gewicht

In Deutschland wird Zucker aus Rüben hergestellt. Am Ende der Verarbeitungskette bleibt Saccharose (Haushaltszucker) übrig. Er enthält ausschließlich Kalorien.
Saccharose besteht aus Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Glukose wird mit Hilfe von Insulin in die Zelle gebracht. Bei vermehrtem Konsum von Glukose entsteht ein erhöhter Insulinspiegel im Blut. Dieser verhindert den Fettabbau und führt zu einer diabetischen Stoffwechsellage.

Fruktose wird in der Leber verstoffwechselt. Bei hohem Fruktosebedarf lagert sich Fett im Inneren und Äußeren des Körpers an. Außen bilden sich Fettpolster, die zu Übergewicht führen. Im Inneren lagert die Leber Fett an und es entsteht eine Fettleber wie bei einem Alkoholiker. Alarmierend ist, dass inzwischen schon Kinder aufgrund einer Fettleber behandelt werden müssen.

Die isolierte und hochkonzentrierte, industriell gefertigte Fruktose ist also ausgesprochen gefährlich für Ihre Gesundheit.

Einfluss auf Ihr Gehirn

Prof. Lustig aus San Francisco erklärt in dem Film „ Zeitbombe Zucker“: Zucker ist ein Gift und er wirkt im Stoffwechsel ähnlich wie Alkohol. Wenn wir eine Torte oder Schokolade vor uns haben, wird das mesolimbische System aktiviert. Es kommt zu einer Freisetzung von Dopaminen und Endorphinen (Glückshormonen). Dieses Belohnungssystem, welches Wohlbefinden und Glücksgefühle auslöst, hat vermutlich einen Anteil bei Suchterkrankungen. In einem Test mit Ratten hat Prof. Lustig festgestellt, dass die Begierde nach Zucker zu molekularen Umbauten im Gehirn führt. Das Gehirn und das Belohnungssystem können somit ein Verlangen nach Zucker auslösen – wie bei einer Sucht.

Einfluss auf Ihre Zellen

Ein hoher Zuckerkonsum wird auch mit Krebs in Zusammenhang gebracht. Tumorzellen lieben Zucker – sie sind auf ihn als einzige Energiequelle angewiesen. Vor allem Diabetiker erkranken oft an Krebs. Das amerikanische Zentrum für Krebsforschung in Boston erklärt, dass das Hormon Insulin dabei möglicherweise eine große Rolle spielt. Insulin bringt die Zellen dazu, besonders viel Zucker aufzunehmen. Das könnte auf Dauer zu einer Mutation der Zelle und zu noch mehr Zuckeraufnahme führen.

Die Harvard-Universität in Boston sagt, dass die Gefahr, an Krebs zu erkranken, umso größer ist, je jünger die an Diabetes erkrankten Menschen sind.

Wenn Sie auf Zucker verzichten, würde der Krebs nicht komplett ausgehungert werden. Dennoch unterstützen Sie Ihre Gesundung, wenn Sie sich zuckerarm und gleichzeitig fettreich ernähren: Die Krebszellen erfahren einen Zuckermangel, Ihr Organismus jedoch holt sich die Energie aus den Abbauprodukten der Fette, den Ketogenen. Krebspatienten wird deswegen häufig eine ketogene Ernährung empfohlen. Eine ketogene Ernährung besteht fast ausschließlich aus einer Zufuhr mit günstigen Fetten bzw. Ölen und Eiweißen. Der Körper bezieht dann seine Energie aus dem Umbau der Fette zu Ketogenen und dem von Eiweiß zu Glukose.

Zuckerkonsum und Kinder mit ADHS-Symptomatik

Immer wieder berichten mir Eltern, dass der übermäßige Verzehr von Zucker die ADHS-Symptome ihres Kindes verstärkt. Die „Yale School of Health“ fand dazu in einer Studie heraus, dass durch den Genuss von zuckerhaltigen Softdrinks bei den Kindern eine Steigerung der Hyperaktivität und Konzentrationsstörung festzustellen war.

Einfluss auf den Darm

Normalerweise wird der Fruchtzucker von den Zellen der Dünndarmschleimhaut vollständig aufgenommen. Wenn aber eine Malabsorption (Störung der Nährstoffaufnahme) vorliegt, dann wandert die Fruktose in den Dickdarm. Im Dickdarm entstehen durch den Abbau dann Säuren und Gase. Die Folge sind Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.
Fruktose verändert auch das Darmmilieu. Nützliche Bakterien können darin nicht überleben und pathogene Keime vermehren sich. Es kommt zu einer Dysbakterie und auf Dauer zu einer Schwächung des Immun- und Lymphsystems. Das hat wiederkehrende Erkältungen und auch Schwellungen im Körper zur Folge.

Einfluss auf Ihre Kopfgefäße

Migräne kann durch Blutzuckerschwankungen ausgelöst werden. Deswegen sollten Migränepatienten nur Lebensmittel zu sich nehmen, die den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lassen und auch über einen bestimmten Zeitraum stabil halten. Wenn Sie sich längere Zeit von Brot, Nudeln, Pizza und Süßigkeiten ernähren, steigt auf Dauer der Insulinspiegel im Blut. Auch dies ist ein möglicher Trigger für Migräneanfälle.

WORIN IST ZUCKER ÜBERALL ENTHALTEN?

Getränke und Lebensmittel

Ein Lebensmittelinstitut testete mehrere Getränke auf ihren Zuckergehalt.
Das Ergebnis war, dass Bubbletea, Chai Latte, Nesquik Kakao und Coca Cola sehr viel Zucker enthalten. Die höchsten Werte erzielte jedoch unter anderem ein Mango-Passionsfrucht-Smoothie. Smoothies bestehen aus Früchten in hochkonzentrierter Form und enthalten keine Ballaststoffe. 100 ml des Saftes entsprechen vier Stück Zucker. Trockenfrüchte und Honig sowie Sirup weisen ebenfalls sehr viel fruchteigenen Zucker auf. In Frankreich, Finnland und Großbritannien gibt es inzwischen eine Steuer auf Softdrinks.
Des Weiteren ist i.d.R. Zucker in folgenden Produkten enthalten:

• Light-Produkte
• Saucen und Fertiggerichte
• Milch
• Ketchup
• Brot
• Joghurt
• Wurst
• Gemüse, eingefroren oder im Glas
• Kuchen
• Marmelade

Deklarierung von Zucker

Viele Lebensmittel und Getränke enthalten Zucker, der in unterschiedlicher Weise auf den Etiketten bezeichnet wird:
Kohlenhydrate: der Körper wandelt diese in Zucker um
Laktose: Milchzucker
Glukose- Fruktosesirup: aus Mais, nicht aus Früchten hergestellt
Saccharose: normaler Haushaltszucker
Invertzucker: in Wasser gelöster Haushaltszucker, z.B. in Eiscreme
Maltodextrin: Gemisch aus Zucker und Stärke
Glukosesirup: wird aus Stärke hergestellt, z. B. für Sossen
Honig: dieser besteht fast zu 80 % aus Zucker, z. B. in Fertigmüsli enthalten.

OHNE ZUCKER GLÜCKLICH WERDEN? IST DAS MÖGLICH?

Machen Sie sich bewusst, wieviel Zucker Sie mit Ihrer üblichen Nahrungsaufnahme zu sich nehmen. Wenn Sie auf Ihren Lebensmitteln einige der oben genannten Deklarierungen sehen, dann wissen Sie, dass in diesen Nahrungsmitteln Zucker enthalten ist.

Verzichten Sie grundsätzlich auf Light–Lebensmittel, da den fettreduzierten Produkten oft Zucker als Geschmacksträger beigesetzt wird.

Gemüse und Obst sind Kohlenhydrate, die als Zucker verstoffwechselt werden. Sie reichen als Energielieferant für unseren Körper vollkommen aus. Zwei bis drei Portionen Obst am Tag jeweils nach dem Essen kann der Organismus gut verarbeiten. Diese stillen das Verlangen nach Zucker hinreichend. Falls Sie am Nachmittag Appetit auf Früchte haben, dann hält der Verzehr von einer Handvoll Nüssen oder Mandeln vorab Ihren Blutzuckerspiegel stabil und niedrig.

Bei stetem Heißhunger auf Süßes lohnt sich immer die Frage:
• Was löst diese Begierde aus?
• Sind Sie gerade frustriert oder traurig oder belohnen Sie sich für tägliche Verrichtungen?
• Wie sieht Ihre momentane Lebenssituation aus?

Ein Leben ohne Zucker erhält nicht nur Ihre Gesundheit, sondern schafft auch freie Gedanken und damit Kapazität für neue Wege – für Veränderung!

Sind Sie interessiert, ein Leben ohne Zucker zu führen?
Ich stärke, leite und begleite Sie gerne auf diesem Weg.